Heidi H. Kuhn: Malerei und Grafik

Galerie

Schwingungen (1994 - 2000)

Seit 1996 beschäftige ich mich mit dem Thema Hören. In einem Anatomiebuch las ich fasziniert über die Arbeitsweise des Ohres. Unser Ohr mißt ständig, bewußt oder unbewußt nehmen wir Geräusche wahr.

"Wir baden ständig in Musik", sagten frühe Mystiker. Heute berechnen Physiker die Solarwinde der Sonne, die auf das Magnetfeld der Erde treffen und davon wieder abgeleitet werden; dabei entstehen Geräusche.

Martin Buber sagt: "Wir hören in uns hinein und wissen nicht, welches Meeresrauschen wir hören".

Der Franzose Alfred Tomatis, der Amerikaner Don Campell, der Deutsche Joachim- Ernst Berendt beschäftigen sich neben vielen anderen mit der Übertragung von Schallwellen auf den Organismus des Menschen.Sie setzen Tonschwingungen, zum Teil selbst erzeugt, zur Therapie ein. Ebenso werden die Schallwellen der Delphine zur Behandlung von geistig und körperlich Behinderten eingesetzt.

Anläßlich meiner Ausstellung in Schlüchtern schrieb die Kritikerin Dorothee Müller: "Die Vernissage des Hörens ist zweifellos eine Sinnesreise durch unberührte Welten, tiefe Täler und Höhen. Ohren kann man zuhalten, aber nicht abstellen. Unweigerlich bahnen sich Eindrücke ihren Weg ins Innere. Heidi Kuhn hat sich die Aufgabe gestellt, flüchtige Sinnesimpulse zu visualisieren. Ihre strukturstarken Bilder führen dazu, durch die Oberfläche ins Innere vorzudringen."